Wer hätte gedacht, dass es nach dem diesjährigen Ironman Germany in Frankfurt noch eine Steigerung hinsichtlich der Bedingungen geben könnte?!?!??!
Ich war auf vieles vorbereitet: Regen, Wind und schlechte Strassen, Wellengang beim Schwimmen und ein welligen Marathon … mein Erwartungen wurden bei weitem übertroffen, in negativer Hinsicht. In Anbetracht aller Faktoren kann ich (und viele meiner Mittstreiter) behaupten, den aktuell schwersten Ironman im Programm gefinisht und überlebt zu haben. Jeder, aber auch wirklich jeder, musste sehr sehr hart für sein Finisher-Shirt arbeiten und darf bzw. sollte es mit Stolz tragen!!!
Author: chrisgross
Off-Season: oder doch nicht??!??
ein Blick auf meine Statistiken hat Erstaunliches zu Tage gebracht: mir fehlen Stand heute nur noch 1011km, um die 10.000er Marke auf dem Rad in diesem Jahr zu knacken. Die Chance sollte ich nutzen, wer weiss wenn ich das mal wieder zusammenbringe. Ich glaub ich fange morgen wieder an 😉
Off-Season
… oder was fängt man mit zuviel Zeit an??!?
Schon vor Wales habe ich mich richtig gefreut auf diesen Zeitraum, aber irgendwie gefällt er mir schon nicht mehr. Nach 6 Tagen komplett ohne Sport bin ich schon wieder ernsthaft am Überlegen, ob ich nicht doch schon wieder einsteigen sollte. Ich komme mir vor wie ein Süchtiger auf Zwangsentzug … zum Glück ist heute das Wetter nicht so toll, nass werden möchte ich auch nicht – den heutigen Tag schaffe ich auch noch, aber morgen könnte ich doch ….
Andererseits ist aber auch klar, dass ich die Erholung dringend benötige. Die letzten 9 Monate waren doch sehr sehr anstrengend, kräftezehrend und voller Entbehrungen.
Raceday: Vom Pech verfolgt …
Tja, das war leider nix …
In Kurzform:
- Schwimmen lief ziemlich gut, trotz teilweise heftigem Wellengang. Ok zugegeben, die allermeisten haben auf dem ersten Teilstück ziemlich abgekürzt.
- Dann begann der Ernst des Lebens. Die Radstrecke hatte schlappe 600 Höhenmeter mehr als angegeben, insgesamt über 2500. Sehr schlechte Strassen und heftigster böiger Wind taten ihr Übriges. Es war völlig unberechenbar dort draussen und teilweise richtig gefährlich. Immerhin gabs kein Regen. Ich hab vermutlich die halbe Batterie meiner Schaltung leergefahren, es gab keine 30 Sekunden ohne Schaltvorgang.
- Gegen Ende hatte ich heftige Rückenschmerzen und Krämpfe in den Händen vom Lenker-Halten
- Zu allem Überfluss musste ich drei Mal anhalten, da ich drei (!!!!) Platten hatte. Mein komplettes Ersatzmaterial war bereits nach 95km aufgebraucht
- Nach dem zweiten Anhalten war mir bewusst, dass es mit der Quali nichts werden würde, nach dem dritten Mal war die Motivation komplett weg. Insgesamt gingen alleine durch die Stopps ca. 15 Minuten verloren.
- Ich bin dann noch ziemlich lustlos zu Ende gefahren, Druck war deutlich weniger auf dem Pedal
- Die erste Laufrunde bin ich noch voll gelaufen. Mitte der zweiten Runde habe ich meine aktuelle Platzierung erfahren und wollte nach einer 4-minütigen Unterhaltung mit meinen Supportern Jan und Frank schon aufhören. Letztendlich bin ich dann aber doch noch zu Ende gerannt. Mit deutlich angezogener Handbremse und nicht mehr im Tempo der ersten Runde.
- Die Laufstrecke ist definitiv zu heftig, es geht nur bergauf oder bergab. Es gibt kaum ein flaches Stück. Teilweise sind Stücke dabei, die zu steil zum Laufen sind. Und das alles nach dieser Radstrecke …
Fazit: Trotz dem reduzierten Lauftempo war es der härteste Wettkampf, an dem ich bisher teilgenommen habe. Frankfurt in diesem Jahr war ein Klacks dagegen. Leider habe ich durch das Pech auf dem Rad keine Chance mehr gehabt, mein Ziel zu erreichen. Schade …
Ein ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen.
T-2: Einchecken usw.
Tja, morgen ist der grosse Tag, so langsam steigt die Anspannung. Die letzte Trainingseinheit war vom Winde verweht, garniert mit Regenschauern und vielen nassen und schmutzigen Strassen.
Direkt anschliessend war erstmal putzen angesagt.
Am Nachmittag ging es zum Bike-Checkin, der sich direkt an der Küste auf einem ziemlich hohen und ungeschützten Bereich befindet. Ich habe in der WZ kurz mein Rad mit einer Hand hochgehalten, und nicht wieder auf den Boden bekommen – es stand/lag quasi waagerecht im Wind … so was hab ich bisher auch noch nicht erlebt.
Das Schwimmen wird wie gestern schon angedeutet an den North Beach verlegt, am anderen Strand waren die Wellen zu hoch und somit das ganze zu gefährlich. Dadurch wird der Weg zur WZ1 um über einen Kilometer länger, da man jetzt einmal quer durch den ganzen Ort rennen muss. Dafür benötigt man wieder extra Laufschuhe, mit denen man aber wiederum nicht den Marathon laufen darf. Zum Glück habe ich ein zweites Paar dabei. Der abschliessende Marathon wird um die Strecke zur WZ verkürzt werden, ist somit nur noch 41km lang.
Ich bin sehr gespannt auf das Rennen, die einzige Voraussage die ich treffen kann ist: Es wird wohl das härteste Rennen meiner Karriere werden, härter noch als der diesjährige IM Germany.
T-3: Anreise Teil 2
Gestern stand Teil 2 der Anreise auf dem Programm, von Reading aus ging es die letzten 350km per Auto nach Tenby in Wales.
Wir kamen dank Jans Fahrweise gut und zügig voran – ab und an musste ich das Gepäck von mir runterkramen und wieder dahin räumen wo es hingehört, ansonsten war aber alles gut …
In Tenby angekommen ging es in den wirklich sehr engen Strassen auf Parkplatzsuche, danach zur Registrierung und zur Wettkampfbesprechung.
Anschliessend ging es weiter zu unserer Unterkunft.
Die Gegend hier ist ziemlich schön, das Wetter ziemlich britisch mit viel Regen und Wind.
Gute Nachrichten gab es von der Rennleitung. Das Schwimmen wird sehr wahrscheinlich an den North Beach verlegt, da es am South Beach zu viel Wellengang hat. Der North Beach ist besser geschützt vor den Wellen, er befindet sich direkt neben dem Hafen in einer Bucht. Das Wasser hat übrigens angenehme 14°C, Neoprenanzug ist Pflicht.
T-4: Anreise Teil 1
Teil 1 der Anreise haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Von zuhause aus ging es mit vollgepacktem Auto zum Flughafen Frankfurt Hahn, von dort aus mit Ryanair nach London-Stanstad. Dort angekommen ging es weiter mit dem Mietwagen nach Reading, westlich von London, zu unserem ersten Zwischenstop.
Was gab’s sonst noch an neuen Erkenntnissen?
- Flugzeuglandungen können manchmal ganz schön hart sein
- Ein Opel Astra ist auch nicht mehr das was er mal war, viel Platz ist da im Kofferraum nicht. Fahrradkoffer hat bei umgelegter Rückbank gerade so reingepasst
- Die Kupplung fängt tierisch zu stinken an, wenn man damit Vollgas rückwärts fährt
- Linksverkehr ist gar nicht so schlimm, wenn man nur Beifahrer ist 😉
Am Freitag geht es weiter nach Wales.