Lanzarote extrem.
Wir schreiben Sonntag, den 16.02.2014. Es sollte einer der denkwürdigsten Radtage meines Lebens werden…
Die Voraussetzungen: besseres Wetter als am Tag davor, nicht mehr so viele Regenschauer, aber immer noch eine ausreichende Menge Wind. Soviel Wind, dass ich mehrfach vorher überlegt habe überhaupt aufs Rad zu steigen. Und 4h lang auf dem Rad, warum ich mir das antue. 60-80km/h Wind im Normalfall, in Böen gerne auch stärker.
Letztendlich wagte ich den Versuch, Versuchsdauer insgesamt 4:45h, mit folgenden Resultaten:
- 2x in Sandstürme geraten: checked
- alle möglichen Öffnungen an Mensch und Material mit Sand gefüllt/bedeckt: checked
- 2x angehalten um Sand/Dreck aus den Schuhen zu schütten: checked
- 4x in Fahrtrichtung rechts von der Strasse geblasen worden: checked
- 2x in Fahrtrichtung von der Gegenseite der Strasse geblasen worden: checked
- mehrfache kostenlose Ganzkörper-Akupunktur: checked
- nach 4h einen Schnitt von 21,4km/h: checked
- nach 4:45h einen Schnitt von 25,5km/h: checked
- nach 4:05h das erste Mal auf das grosse Kettenblatt geschaltet: checked
- nach 4:15h das erste Mal auf dem Auflieger gelegen: checked
- zum Trinken angehalten: checked
- zum Naseputzen angehalten: checked
- ca. 90% der Ausfahrt in Schräglage berghoch gefahren: checked
- mit 250 Watt 15km/h im Flachen gefahren: checked
- mit 250 Watt 64km/h im Flachen gefahren: checked
- Krämpfe in den Händen vom Lenkerfesthalten: checked
- unzählige Male meterweise vom Wind versetzt worden: checked
Am Ende war ich einfach nur froh, heil und gesund nach Hause gekommen zu sein. Es war eigentlich ziemlich unvernünftig überhaupt zu fahren, aber irgendwie musste ich da durch. Man wächst mit den Herausforderungen, ich habe einiges dabei gelernt. Vor allem, dass ich bisher ein ziemlicher Angsthase war was Seitenwind und Windböen anbelangt, da ist/war noch viel Potential vorhanden. Und manchmal ist eine Schocktherapie einfach der richtige Weg …